Fotoausstellungim Schönbuchmuseum zu sehen

Ästhetik des Zerfalls. Street Art und andere Hinterlassenschaften.

Eine Ausstellung mit Fotografien von Ulrich Hägele und Simone Rehm im Schönbuchmuseum

Im Obergeschoss ist die Fotoausstellung "Ästhetik des Zerfalls?" bis September 2023 zu sehen. Gezeigt werden „Street Art“ und andere Hinterlassenschaften, fotografiert von Simone Rehm und Dr. Ulrich Hägele.

Simone Rehm und Ulrich Hägele präsentieren im Schönbuchmuseum rund 100 Fotografien. Die eher künstlerischen Bilder thematisieren Aspekte des Street Art – Schablonengraffiti, Papiercollagen und Objektapplikationen. Andere Fotografien halten uns den Spiegel einer gedankenverlorenen Wegwerfgesellschaft vor: Die vermüllte Umwelt ist in der Stadt wie auch auf dem Land zu einem offensichtlichen Problem geworden.

Einen Schwerpunkt setzt die Ausstellung auf die sogenannten Schablonengraffitis, die in Frankreich Pochoirs und im englischen Sprachraum Stencils heißen. Die beiden Hauptvertreter dieses Genres des Street Art sind Blek le Rat und Banksy – beide bereits über viele Jahre weltweit und zum Teil anonym in städtischen und auch ländlichen Räumen unterwegs. Im Unterschied zum simplen Sprayen benutzen sie eine oder mehrere Schablonen aus Papier oder Pappe, die sie vorab in einem komplizierten Prozess mit Messer und Schere herstellen müssen. Zumeist dient eine Zeichnung oder auch eine Fotografie als Vorlage. Deshalb kann man Pochoirs und Stencils im engeren Sinn als eine Form der Grafik bezeichnen: Jedes einzelne Stück ist zwar ein Original, durch die Schablone sind die Vorlagen allerdings wie bei einer Lithografie, einem Holzschnitt oder einer Radierung beliebig zu vervielfältigen.

Das Schablonengraffiti ist ein schwieriges Thema – begibt man sich dabei doch rasch in die Illegalität und jenseits gesetzlich erlaubter künsterischer Ausdrucksformen. Pochoirs, so die herrschende Meinung, sind Sachbeschädigung. Die Akteure wollen nicht erkannt werden, sie agieren im Verborgenen, bei Dunkelheit, zumeist in den frühen Morgenstunden. Deshalb sind die meisten Schablonengraffitis anonym.

All die umstrittenen Kunstformen des Street Art haben eines gemeinsam: Sie sind vergänglich, Witterungseinflüssen und Vandalismus ausgesetzt oder werden aus optischen oder politischen Gründen entfernt – in Tübingen bekommt man dafür auf Antrag sogar finanzielle Unterstützung von der Stadt. Die Fotografien in der Ausstellung dokumentieren zahlreiche Beispiele, die vor Ort längst wieder verschwunden sind. Ulrich Hägele und Simone Rehm zeigen mit ihren Bildern die wichtige Funktion der Fotografie als Speicher des visuellen Gedächtnisses im öffentlichen Raum.

Das Schönbuchmuseum hat sonn- und feiertags von jeweils 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Führungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Bitte schicken Sie uns einfach eine E-Mail an patricia.nagel(at)dettenhausen.de

Schönbuchmuseum Dettenhausen

Logo des Schönbuchmuseums
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Ringstraße 3
72135 Dettenhausen
Telefon:
Fax:
07157 126-15

Öffnungszeiten:

Geöffnet von April bis Mitte Dezember

Sonntags und Feiertags von 14:00 bis 18:00 Uhr

bis zum 30.04.2023: mittwochs von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr

An folgenden Feiertagen ist das Museum geschlossen: Christi Himmelfahrt und Fronleichnam.

Führungen und Gruppenbesuche ab 10 Personen nach Vereinbarung.

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